Damit die Klassenreise eine klasse Reise wird

Montag, November 8, 2010

Klassenreisen sind Schule auf besondere Art. Sie dienen nicht alleine der Erholung, sondern verfolgen zusätzlich einen Bildungsauftrag. Wann Klassenreisen stattfinden, ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Auf Gymnasien sind zumeist drei Klassenreisen üblich; die erste in der Unterstufe. Diese ist zumeist auf Ziele innerhalb des eigenen Bundeslandes begrenzt; bei Schulen, die nahe einer Landesgrenze gelegen sind, können teilweise auch Orte im Nachbarbundesland besucht werden.

In der Mittelstufe erfolgt die zweite Klassenreise. Das Ziel dieser Fahrt soll innerhalb Deutschlands liegen.

Die Klassenreise in der Oberstufe ist in den Bundesländern, wo sie nicht in der 11., sondern erst in der 12. Jahrgangsstufe durchgeführt wird, eigentlich keine Klassenreise mehr, da der Klassenverband aufgelöst ist. Sie ist zumeist eine Jahrgangsstufenreise, wobei sich die Schüler häufig nach ihren eigenen Interessen für eines von mehreren angebotenen Zielen entscheiden können. In einigen Fällen wird die Oberstufenfahrt auch als Kursfahrt durchgeführt, das heißt, dass alle Teilnehmer eines bestimmten Kurses gemeinsam fahren. Dies trifft besonders häufig auf fremdsprachige Leistungskurse zu, die ihre Klassenreise als Sprachreise planen. Insbesondere in der Oberstufe ist der Charakter der Klassenreise als Bildungsreise zu beachten. Ein reiner Badeurlaub am Mittelmeer wird dieser Anforderung nicht gerecht und ist zwingend duch kulturelle Aktivitäten zu ergänzen.
In Realschulen und Hauptschulen erfolgen Klassenreisen zumeist in der 5. sowie in der 9. oder 10. Klasse. Auch hier gilt die Beschränkung auf Deutschland; jedoch geben viele Bundesländer internationale Ziele frei, sofern diese mit besonderen Lerninhalten verbunden sind.


Bei der Planung einer Klassenreise ist die Finanzierbarkeit für alle Schüler zu berücksichtigen. Schülern, deren Eltern über wenig Geld verfügen, sind Möglichkeiten aufzuzeigen, die ihnen die Teilnahme ermöglichen. Zumeist sind derartige Angebote vorhanden; leider besteht oft eine zu große Schamgrenze, aktiv nach ihnen zu fragen. Darum ist das Geschick der Lehrkräfte gefragt, derartige Bedürfnisse zu erkennen und aktiv Hilfe anzubieten.